Die Presse schreibt: Nina Schmidt hat es geschafft


Nina Schmidt hat es geschafft (zum Original-Artikel)

GELDERLAND. Nina Schmidt hat ihr Ziel erreicht. Am 17. September begann sie ihre Pilgerreise in Spanien (die NN berichteten): Vom Pyrenäen­übergang Somport an der Grenze zu Frankreich pilgerte sie quer durch Spanien bis Santiago de Compostela und sogar noch weiter bis „ans Ende der Welt“ nach Finisterre und Muxía. Zu Fuß ist sie so in sieben Wochen 1.000 Kilometer für eine gute Sache gelaufen.

Nina Schmidt wollte nicht „einfach nur so“ laufen, sondern hat für ihre Pilgerreise ein eigenes Spendenprojekt ins Leben gerufen. „Mit jedem Schritt wollte ich etwas bewegen“, berichtet sie und hat daher Spenden gesammelt für die Kindernothilfe und das spanische Tierheim Torredembarra, welches unter der Schirmherrschaft des deutschen Vereins Tierschutzengel steht.

Die Reise brachte ihr viele unvergessliche Erlebnisse. So knüpfte sie Kontakte mit Menschen verschiedenster Nationen, erlebte Naturschauspiele wie wundervolle Sonnenaufgänge, sah unzählige Adler am Himmel oder bewunderte das unbeschreiblich imposante Bergpanorama der Pyrenäen. Doch auch Schattenseiten erlebte Nina Schmidt auf ihrer Reise: die organisierte Jagd auf Katzen, sah unzählige traurige Kettenhunde und hilflose allein ihrem Schicksal überlassene Straßenkatzen. „An manchen Tagen fiel es mir schwer, das Tierleid zu ertragen, umso mehr war ich froh, mein Spendenprojekt ins Leben gerufen zu haben, um gemeinsam mit anderen etwas zu bewegen“, sagt sie. Insgesamt konnte Nina Schmidt für ihr Spendenprojekt bisher 2.550 Euro an Spenden sammeln. Die Kindernothilfe wird die Spenden für Projekte in Afrika nutzen, wo zur Zeit die größte Hungersnot seit Jahrzehnten herrscht. Zum Beispiel können durch die Spenden nun mehr als 30.000 Liter Wasser sowie mehrere Wassertanks zu den Menschen gebracht werden. Die Spenden im Tierschutz gehen an das Tierheim Torredembarra, eine private Tierauffangstation in Spanien, die sich um ausgesetzte und gequälte Tiere kümmert und täglich ums Überleben kämpft. Von den Spenden können nun wieder Futter, Medikamente und erste Tierarztrechnungen bezahlt werden.

Wer Nina Schmidt noch mit einer Spende bei ihrem tollen Projekt unterstützen möchte, findet unter http://www.tierschutzengel2011.wordpress.com mehr über das Projekt und Angaben zu den Spendenkonten.

Abschließend sagt Nina Schmidt über ihre Pilgerreise: „Ich bin froh, mich auf den Weg gemacht zu haben und habe dabei vor allem gelernt, dass man nur gemeinsam etwas bewegen kann. Ein Dank aus tiefstem Herzen daher an alle, die mich bei diesem Projekt schon unterstützt haben!“

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Danke


Hallo ihr Lieben!
Es ist mir wirklich zu einer lieben Gewohnheit geworden, euch mit Hilfe meines Blogs an meinen Reiseerlebnissen und Gedanken teilhaben zu lassen und daraufhin eure Kommentare auf der Seite zu lesen, eure Mails oder sms zu bekommen. Nun ist es wirklich Zeit Abschied zu nehmen. Es freut mich aber sehr, dass mein Blog mittlerweile über 5.600 (!) Besucher hatte -WOW-! Ich hoffe, der Blog hat euch genauso viel Freude bereitet wie mit und ihr hattet so das Gefühl, ein wenig mit zu reisen.
Ja, was schreibt man nun so in seinem letzten Blogeintrag? Ich könnte noch so viel schreiben (… werde dies vielleicht auch an anderer Stelle noch tun … das bleibt aber momentan noch ein kleines Geheimnis…) fange nun einfach mal an:
Diese Pilgerreise hat mir sehr viel Freude bereitet und ich bin wirklich dankbar dafür, diese Möglichkeit gehabt zu haben. Ein wenig musste ich dafür aber auch kämpfen. In unserer meiner Erachtens immer schnelllebigeren Zeit, in der alles schneller geht, man jederzeit und überall „mails checken“ und „gefällt mir“ anklicken kann, fühlen sich die meisten Menschen doch gestresster denn je – und haben keine Zeit. Dies ist eine besorgniserregende Entwicklung und daher bin ich sehr froh, mir diese Zeit genommen zu haben und kann es nur jedem empfehlen, mal für eine Zeit „auszusteigen“ aus dem Hamsterrad des Alltags und sich neu zu sortieren. „Der Camino“, d.h. der Camino Franés bietet hierzu sicherlich eine tolle Gelegenheit. Meine Eindrücke und Erlebnisse von dort sind tief in meinem Herzen verankert und hoffentlich kann ich noch lange davon zehren. Denn nun hat mich ja das herbstliche Deutschland wieder und der Alltagsstress nagt nun auch wieder an mir und ich versuche täglich, ihn in Schach zu halten. Auch im Alltag ist es wichtig, sich Momente des innehaltens, sich besinnens und zum entspannen zu nehmen.
Ja, mein Spendenprojekt neigt sich nun dem Ende zu. Wer bisher noch nicht gespendet hat, dies aber gerne tun möchte: einfach unter http://www.tierschutzengel2011.wordpress.com unter „Nina pilgert“ schauen, dort stehen die genauen Angaben zu den Spendenkonten.
Heute ist noch mal ein Artikel in der Printausgabe der Niederrhein Nachrichten erscheinen, unter http://www.nno.de ist er für alle auch online zu lesen.
Und nun die supertolle Nachricht:
Es macht mich froh und erwärmt mein Herz, euch berichten zu können, dass bisher insgesamt schon
2.550 Euro
an Spenden eingegangen sind! Das ist sicherlich ein tolles Ergebnis, auf das wir gemeinsam sehr stolz sein können!!! Danke! Hartstikke bedankt! Gracias! Tusen takk! Merci! Gracie! Thanks!
An dieser Stelle auch noch mal ganz herzlichen Dank an alle, die auf unserer kleinen „WirhattenGeburtstageNinaistzurückSpendenprojektabschluss“-Feier anstatt Geschenken gespendet haben. Nur so konnte dieser beeindruckende Betrag zusammen kommen. Danke an dieser Stelle auch an meinen Opa Herbert, der immer mit viel Freude meine Reise verfolgt hat und auch immer die Blogeinträge gelesen hat. Das hat mich wirklich sehr gefreut!
Mit den Spenden können am Horn von Afrika nun die nächsten tausende von Litern Wasser zu den hungernden Menschen gebracht werden. Im Tierheim Torredembarra, wo ich ja mit eigenen Augen die schwierige Lage und all die Tiere in Not gesehen habe, wird das Geld dafür genutzt, Futter zu kaufen, Medikamente und einige Tierarztrechnungen zu begleichen. Hier steht nun der Winter vor der Türe und obwohl es Spanien ist, wird auch dies eine harte Zeit für Tiere und Helfer.
Es ist schön zu merken, dass es in dieser schnelllebigen und oft egoistisch geprägten Welt auch Menschen wie euch gibt, die über den Tellerrand hinaus schauen, die nicht nur sich selbst sehen, sondern auch die Not anderer und mit ihren Taten auch etwas bewegen wollen – und es dann auch tun. Es ist schön zu merken, dass die Tiere in Torredembarra, die so nach Liebe und Zuneigung bei meinem Besuch gelechtzt haben, nicht vergessen werden und ihr ihnen mit euren Spenden eine Chance gebt. Ich kann nur nochmals für die sprechen die keine Stimme haben und „Danke“ sagen.
Es würde mich sehr freuen, wenn ihr auch nach meiner Spendenpilgerreise, die Projekte der Kindernothilfe http://www.kindernothilfe.de und die Projekte der Tierschutzengel http://www.tierschutzengel.de weiter verfolgt und unterstützen mögt. Bald steht ja Weihnachten vor der Türe und anstatt die Lieben mit Dingen zu überhäufen, die sie doch nicht brauchen, ist es doch vielleicht eine schöne Idee, anstatt dessen bzw. im Namen anderer zu spenden. Gerne verweise ich hier auch noch auf den tollen Spenden-Shop der Tierschutzengel http://www.tierschutzengel-spendenshop.de/. Ihr könnt auch mit kleinen Dinge helfen z.B. über die Homepage der Tierschutzengel (auf der Hauptseite etwas weiter unten links ist ein Link eingebaut) z.B. bei Amazon bestellen. Die Tierschutzengel werden beteiligt und euch kostet es außer einen extra Klick und vielleicht 2 Sekunden nichts. Natürlich könnt ihr auch die beiden Vereine unabhängig von meinem Projekt jederzeit mit Spenden unterstützen!!!
Ich finde es wichtig sich immer wieder bewusst zu machen, dass wir gemeinsam etwas bewegen können. Mit vielen kleinen Schritten lässt sich etwas bewegen. Eine hierzu passende und wie ich finde sehr treffende Botschaft der Veganerin Colleen Patrick-Godreau ist: „Don’t do nothing because you can’t do everything. Do something. Anything!“ (übersetzt ungefähr so: „Mache nicht nichts, weil du nicht alles machen kannst. Mache etwas. Irgendetwas!“). Genau das sollten wir tun.
Und nun beende ich diesen Blog mit den Worten, die ich bereits vor meiner Reise gesagt habe: „Lasst uns gemeinsam etwas bewegen. Denn mit vielen kleinen Schritten ist es uns möglich, das Gesicht der Welt zu verändern“. Und ein Stück weit haben wir dies auch geschafft…
Danke für eure Hilfe!
Ich wünsche euch allen eine besinnliche Adventszeit und ein geruhsames Weihnachtsfest.
Eure Nina

 

 

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Zeit zum Abschied


Hallo ihr Lieben,

heute habe ich meinen letzten Tag hier in Santiago verbracht und morgen geht es wieder in Richtung Heimat. Ich freue mich nun auf Zuhause und alle meine Lieben! Zurueck blicke ich auf ein paar sehr intensive Wochen, mit einerseits vielen wunderbaren Ereignissen und Momenten und andererseits auch traurigen Tierschicksalen.

Ich bin sehr froh, dieses Spendenprojekt ins Leben gerufen zu haben und sehr dankbar fuer die Zeit, die ich hier verbringen durfte. Am 17. September habe ich am Somportpass die ersten Schritte dieser fast 1000 km langen Reise gemacht. Der Beginn eines grossen Abenteuers! Zunaechst habe ich alleine die „flechas amarilla“ oft vergeblich gesucht, ab Santa Cilia bin ich gemeinsam mit vier lieben Menschen weitergelaufen. Luisa aus Spanien, Rosalba aus Italien und Geneviève und Paul aus Frankreich. Diese pilgererfahrenen Menschen haben mich in die Welt des pilgern eingefuehrt und besonders mit Rosalba hat mich die Liebe zu Tieren sehr verbunden. Die ersten Abschiede gab es dann schon in Puente la Reina.

Spaeter dann habe ich Vaclav kennen gelernt und bin mit ihm grosse Teile des Weges zusammen gelaufen. Es war fuer mich erstaunlich zu merken, wie gut wir im „Gleichschritt“ gelaufen sind. Mal haben wir stundenlang gequatscht oder ueber Dinge, die uns bewegen gesprochen, mal ging jeder seinen Gedanken nach. Es war eine schoene Erfahrung in Gemeinschaft mit anderen zu sein und trotzdem sich in Ruhe mit eigenen Gedanken auseinander setzen zu koennen. Auch war es lustig zu merken, dass ich vom ganzen Englisch sprechen von teilweise auch auf Englisch gedacht habe!

Auf dem Weg habe ich noch viele viele andere liebe Menschen kennen gelernt wie z.B. Beispiel Carmen, Pilar, Michael, Lisa, Jens, Olaf, Stefan, Eva. Mit einigen dieser Menschen bin ich einige Stunden zusammen gelaufen, mit anderen laengere Abschnitte des Weges. Es gab Abschiede, Wiedersehen und viele verrueckte Erlebnisse! Im Gedaechtnis geblieben sind mir z.B. besonders die zwei alten Italiener, die am gleichen Tag wie Vaclav in St.Jean Pied de Port ihre Reise begonnen haben und in ihrem Tempo, langsam aber beharrlich, dann auch Santiago erreicht haben (und dies nur einen halben Tag spaeter als Vaclav und ich!!!). Besonders fand ich auch die Treffen mit Ania, einer super positiv gestimmten Polin, die unglaublich viel Energie hatte. Immer wenn ich die Trekkingstoecke im stakkato hinter mir hoerte wusste ich: da kommt Ania. Mit Eva z.B. hatte ich einen wunderschoenen Abend in einem kleinen Ort, wo wir alle Katzen des Ortes gefuettert haben. Es war toll, eine seelenverwandte Tierschutzseele zu treffen. Oder Jan, einen Belgier mit dem ich abends schoen auf niederlaendisch beim Abendbrot lange Gespraeche gefuehrt habe. Oder Jenny, eine Australierin (die natuerlich auch absolute Tierfrau ist;-)), mir in der Zeit auch sehr ans Herz gewachsen. Mit ihr sind wir einige Abschnitte zusammen gelaufen und zum Schluss haben wir den Camino Finisterre und das Unwetter bezwungen;-)! Sven z.B. hat mir z.B. versucht die „maennliche Psyche und Denkweise“ naeher zu bringen und warum es Maennern so schwer faellt Steuererklaerungen zu machen;-)…

Dankbar bin ich neben diesen Menschen, mit denen ich einige Zeit auf dem Weg verbracht habe, auch fuer all die sehr „speziellen“ Menschen, die mir auf dem Weg begegnet sind – und davon gibt es meines Erachtens auf dem Camino besonders viele…

Hierunter fallen z.B. fuer mich die Egoisten und Egozentriker, die Menschen die sich herzlos gegenueber Tieren verhalten haben, die Menschen die nicht „von Herzen gut“ sind. Diese haben mir noch mal deutlich gemacht, wie wichtig mir solche Eigenschaften bei anderen sind und wie dankbar ich fuer die Menschen in meinem Leben bin, die „von Herzen gut“ sind!

Dies ist auch die wichtigste Lektion, die ich von diesem Weg mitnehme:

– Es ist mir sehr wichtig, dass die Menschen die mir nahe stehen von Herzen gut sind.

Das dies keine selbstverstaendliche Eigenschaft ist, habe ich hier noch mal gemerkt und umso dankbarer bin ich nun fuer die Lieben um mich herum! Denn: Nicht jeder rettet Regenwuermer;-)!!!

Was nehme ich ansonsten noch vom camino mit? Viele viele Erfahrungen und „Weisheiten“, die ich hier gar nicht alle aufzaehlen kann. Scheinbar belanglose Dinge haben mir wichtige Lektionen vermittelt:

– Sorge gut fuer dich!

sowie:

– Wenn du etwas brauchst, sprich es offen an!

Andere koennen nicht immer erahnen, was du brauchst. Andere kommen nicht vorbei und versorgen dich – brauchst du z.B. eine Decke weil dir kalt ist, dann besorge sie dir oder frag jemanden danach.

– Gestalte dir dein Leben schoen!

Wenn es eine bloede Herberge gibt und eine schoene – nimm die schoene Herberge!

– Vertraue auf dich und dein Gefuehl!

Wenn du ein ungutes Gefuehl hast bezueglich einer Herberge oder eines Ortes, dann gehe weiter – so haben wir uns z.B. schon vor einigen Bettwanzen gerettet und stattdessen wunderbare Orte und Menschen kennen gelernt!

– Ich bin ein „Landei“!

Das was ich schon wusste, wurde mir noch mal bestaetigt. Am liebsten mochte ich die Orte, in denen die Bar auch die Albergue ist und auch der Tienda (kleiner Laden) des Ortes. Klein und fein.

– Glaub an dich und deine Faehigkeiten!

Das habe ich hier wirklich gelernt: Ich schaffe mehr als ich glaube. Wie oft habe ich gedacht: ich kann nicht mehr – und dann ging es doch weiter. Und nach einer Nacht Schlaf, manchmal schon nach Schuhe ausziehen, duschen und Essen, sah die Welt schon wieder ganz anders aus.

– Gemeinsam kann man etwas bewegen!

Nachdem ich die Idee zu diesem Spendenprojekt hatte und mich mit der Umsetzung davon auseinander gesetzt habe, hatte ich oft Sorge „ob das denn ueberhaupt Sinn macht“, hatte die Befuerchtung, dass sich keiner fuer diese Idee begeistern laesst. Im Laufe des Projektes und mit jeder einzelnen Spende habe ich gemerkt: doch, gemeinsam koennen wir wirklich etwas bewegen und das freut mich so sehr!

Das sind einige meiner Lektionen vom Camino, mehr werde ich euch bei einem Treffen berichten.

Vielen Dank an alle, die diesen Blog immer so schoen verfolgt haben und mir entweder hier oder per E-Mail das Gefuehl gegeben haben, mit mir gemeinsam auf dem camino zu sein und meine Erlebnisse zu teilen. Es hat mir immer sehr viel Freude gemacht, euch an meinem Weg und meiner Erlebnissen teilhaben zu lassen!

Danke an alle die mich und mein Spendenprojekt, auf welchem Wege auch immer, unterstuetzt haben! Ich werde euch hier zu einem spaeteren Zeitpunkt auch noch mal genau berichten, wieviel wir mit diesem Spendenprojekt bewegt haben!

Bis bald,

Nina

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Eine etwas andere Art von Souvenirs…


Souvenirs sind an sich eine schöne Sache: Sie erfreuen die Daheimgebliebenen und bringen ihnen ein wenig die Ferne mit nach Hause.
Und euch eine Freude machen wollte ich natürlich auch sehr gerne. Also habe ich mich auf den Weg gemacht und hier in Santiago stundenlang die verschiedenen Läden durchforstet. Dabei bin ich auf so viele interessante Dinge gestossen,die man scheinbar „unbedingt“ verschenken sollte. Hier ein kleiner Einblick:

– Jakobsmuscheln in echt, Plastik, Ton, Silber, Gold in wirklich jeder erdenklichen Variation von groß bis klein als Kette, Ring, Schlüsselanhänger, in Plastik z.B. wunderhübsch mit schöner bunter Kathedrale darauf
(ich habe hier wirklich mehr Muscheln gesehen als auf dem gesamten Camino;))
– Pilgerstäbe von großen bis hin zu kleinen Dekostücken, schön mit Kallebasse und Muschel, den Alltagstest würden sie wohl nur einen Tag bestehen…
– Trolle in jeder Form und Farbgestaltung
– Kekse, die als „Pilgerkekse“ im Delikatessenladen verkauft werden
– hübsch sind auch: T-Shirts mit einer Comicpilgerfigur mit einem riesigen verbundenen Fuß darauf. Die übersetzte Überschrift: ohne Schmerz kein Ruhm

Nachdem ich diese hübschen Dinge alle stundenlang bewundern durfte, kam in mir die Frage auf, ob ich euch mit so etwas wirklich beschenken sollte. Zum einen: ist so ein Kitsch nicht schon eine kleine Beleidigung? Erfreut so etwas wirklich? Zum anderen: meine traurigen Erlebnisse in Muxia haben mich noch mal überlegen lassen, ob ich nicht anstelle von so hübschen Souvenirs das Geld sinnvoller nutze könnte.

Meine Entscheidung war dann erstaunlich schnell gefallen: keine Souvenirs.
Ich hoffe sehr, ihr seid nicht allzu enttaeuscht. Meine neue Idee: anstelle von Souvenirs werde ich den Betrag, den ich für Präsente genutzt hätte,für meine Spendenprojekte zusätzlich spenden.

Ich hoffe sehr,das ist auch in eurem Sinne!
Habe mir dazu viele Gedanken gemacht und hoffe, dass euch das Wissen, dass nun wieder ein kleiner (Geld-) Schritt gemacht wurde, glücklicher macht als ein hübscher kleiner bunter Troll;)!

Freue mich sehr darauf, euch bald alle wieder zu sehen!
Hasta pronto!
Nina

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Realität(en)


Hallo,

ich schreibe euch diese Zeilen aus Santiago, wo ich mich nach meiner Weiterreise nach Muxia nun wieder befinde. Meine Eindruecke aus Muxia musste ich erstmal etwas sacken lassen, bevor ich euch hierzu schreiben konnte. Kaum an einem anderen Ort sind mir die Gegensaetze dieser Welt so deutlich geworden.

Aber vielleicht einfach mal von vorne: Nach zwei schoenen Tagen in Finisterre habe ich mich nach Muxia aufgemacht, irgendetwas hat mich dorthin „gezogen“. Dort wollte ich auch noch ein paar Tage verbringen, bevor es nach Hause gehen sollte. Den letzten Lauftag habe ich ganz bewusst zelebriert, bin einige Abschnitte mit Renate gelaufen, einer lieben Tierfreundin aus der Naehe von Muenchen, andere alleine. Nach einem langen Lauftag, wo wir leider auch durch eine Meute von Jaegern im Wald laufen mussten, war dann endlich der wunderschoene Sandstrand vor Muxia in Sicht.

Ziemlich k.o. musste ich dann ein langes Stueck die Haupteinfallsstrasse nach Muxia entlanglaufen. Ploetzlich sah ich etwas mitten auf der Strasse liegen… Mir schwarnte Boeses… Beim Weitergehen wurde mein Verdacht bestaetigt: eine Katze lag mitten auf der Strasse. Ich also, so schnell es nach 28km und mit Rucksack ging, rannte zu ihr hin. Sie lebte: ich sie also schnell von der Strasse hochgehoben, Autos kamen schon angerast. Nach erster Untersuchtung schien das kleine Katerchen nichts zu haben, er freute sich riesig ueber meine Aufmerksamkeit und nuckelte nur ein paar Sekunden spaeter an mir wie an seiner Mama. Wie liebeshungrig die Tiere, die nicht totale Angst vor Menschen haben, hier doch sind! So habe ich erstmal eine lange Katzenpause eingelegt. Ich hoffe so sehr, dass dieses tolle Katerchen nicht von einem Auto ueberfahren wird bei einer seiner naechsten Sonnenbaeder auf dieser Hauptstrasse…

Schweren Herzens ging ich weiter in Richtung Stadt. Bei der Suche nach meiner Unterkunft verlief ich mich im Ort und was ich sah war schrecklich: unzaehlige streunende Katzen: aengstlich, verschreckt, total abgemagert, teilweise von Hautkrankheiten uebersaeht… . Das Schlimmste Bild zeigte sich mir jedoch als ich an den Restmauern eines Stadthauses vorbei ging welches verbarrikadiert und vergittert war und innen voller Muellberge. Auf den zweiten Blick sehe ich inmitten dieser Muellberge zwei kleine Katzenbabies sitzen. Mein Herz wurde noch schwerer. Diese armen kleinen Seelen alleine mitten im Muell! Vor Kaelte schon ganz aufgeplustert versucht die eine noch ihr Geschwisterchen zu waermen und zu schuetzen. Ich bin traurig und es zerreisst mein Herz.

Bei meinem weiteren Irrlauf durch den Ort sah ich in der Naehe der Barracke eine Frau, die ein paar Strassenkatzen Essensreste hinwarf und wieder in ihrem Haus verschwand. Dieses Haus habe ich mir gemerkt. Nachdem ich dann endlich mein Hostal gefunden hatte, musste ich leider feststellen, dass es trotz meiner Reservierung zu hatte. Also ein weiterer Irrlauf bis zur staedtischen Herberge, wo ich dann fuer eine Nacht uebernachten konnte.

Nach einer kurzen Dusche bin ich direkt wieder in den Ort, die kleinen verlassenen Kaetzchen gingen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Beim naechsten Supermarkt habe ich dann einen Grosseinkauf von Katzenfutter gemacht und bin wieder zu dem verfallenen Haus. Vor dem Haus der aelteren Dame stand eine Menschentraube und mit meinen Spanischkenntnissen und den Englischkenntnissen ihrer Tochter konnte ich ihnen dann erklaeren, dass ich ihnen das Katzenfutter fuer die Tiere bringe und sie haben mir ein wenig erzaehlt. Folgendes habe ich erfahren: die Katzen gehoeren keinem, keiner fuehlt sich richtig verantwortlich fuer sie. Ab und zu geben die Leute aus der Nachbarschaft ihnen mal was, aber sie leben halt in dem verlassenen Haus (genauer gesagt in einem Haufen von Muell innerhalb von Mauerresten eines alten Hauses, es gibt kein Dach keinen Wetterschutz etc.). Ein Kater wuerde wohl einem Nachbar gehoeren…und er sei wohl der Vater vieler dieser Katzen…

Nachdem ich versucht habe ein wenig die Tiere mit Futter zu versorgen bin ich mit schwerem Herzen ans Kap gewandert, wo die bedeutende Kirche Virxe da Barca steht. Die wunderbaren Natureindruecke dort am Kap: die Wucht und Energie der Wellen, die an die grossen Felsen krachen und die Farben des Himmels und das besondere Abendlicht standen in so grossem Kontrast zu dem vorher gesehenen Elend der Strassenkatzen. Ich habe versucht die mir dargebotene Schoenheit der Natur zu geniessen, aber wenn ich ehrlich bin war und ist mein Herz bei den Katzen.

Es ist hier wirklich ein Riesenproblem, dass keine (!!!) der Kater bzw. Katzen die ich hier auf meiner  fast 1000km Reise gesehen habe, kastiert sind. So wie der Nachbarskater in Muxia gibt es so eine Endloskette von traurigen kleinen Herzchen wie den zweien auf dem Foto, die wirklich nur als Beispiel stehen fuer tausende aehnlicher Schicksale. Und fuer genau diese Tiere in Not habe ich mich auf den Weg gemacht. Vielleicht war genau dies der Grund, der mich angetrieben hat bis nach Muxia zu laufen: um dort noch einmal mit der in Spanien wirklich dramatischen Realitaet der Strassenkatzen konfrontiert zu werden.

Da ich in der staedtischen Herberge nur eine Nacht uebernachten konnte und sich keine schoene Uebernachtungsmoeglichkeit fuer die naechsten Tage dort regeln liess, aber vor allem auch weil ich mich an diesem Ort nicht wohlgefuehlt habe, fiel meine Entscheidung, wieder nach Santiago zurueck zu kehren und hier in Ruhe meine Reise ausklingen zu lassen.

Waehrend ich diese Eindruecke hier ueber Muxia und deren Strassenkatzen wiedergebe und an die aengstlichen und vernachlaessigten Kaetzchen im Muell denke, wird mein Herz ganz schwer. Sie nun in Richtung Winter vollkommen schutzlos der Witterung ausgesetzt zu wissen, mit zu wenig Futter… die Schwaechsten werden es wohl nicht schaffen.

Wie gerne haette ich so viele Tiere in Not einfach mitgenommen und ihnen ein schoenes Zuhause geboten! Wir brauchen einfach unbedingt bald einen grossen Bauernhof um wenigstens ein paar Tieren ein Zuhause, einen Zufluchtsort bieten zu koennen…

Aber all diese Herzchen sind genau der Grund, warum ich mich auf diese Reise begeben habe und insgesamt auf mehr als 900km versucht habe Spenden zu sammeln. Es freut mich jedes Mal, wenn ich sehe, dass erneut eine Spende eingegangen ist. Es ist schoen zu merken, dass wir gemeinsam etwas erreichen koennen!

GRACIAS!!!

Nina

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Am Ende der Welt


Hallo ihr Lieben,
nun schreibe ich euch vom „Ende der Welt“. Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich gerade in einem netten Cafe mit direktem Blick auf den Hafen von Finisterre. Ich genieße die wunderbare Aussicht, die Sonne (die es ganz deutlich auch in Galicia gibt, auch wenn die Natur uns die letzten Tage sehr überzeugend vom Gegenteil überzeugen wollte;)) und lasse es mir gut gehen!
Es braucht aber glaube ich noch etwas Zeit, bis wirklich zu mir durchgedrungen ist, dass meine Pilgerreise nun langsam wirklich beendet ist. Santiago war ja schon das „offizielle“ Ende meiner Pilgerreise und meine Weiterreise ans „Ende der Welt“ nun zum Kap Finisterre habe ich bewusst gewählt, um diese intensive Reise in Ruhe ausklingen zu lassen. Ich genieße auch hier die Zeit, gestern waren wir schon mal am Kap Finisterre, heute Abend versuchen wir mal, den Sonnenuntergang dort zu bewundern. Das Meer, was ja schon immer meine Leidenschaft war, erfreut mein Herz! Traurig sind die Momente des Abschieds. Vor ein paar Tagen habe ich mich schon von Vaclav verabschiedet, einem Tschechen mit dem ich lange zusammen gelaufen bin und heute morgen habe ich Jenny zum Bus gebracht. Sie, eine Australierin, ist mir auch besonders ans Herz gewachsen, da sie auch so ein großes Herz für Tiere hat wie ich und das verbindet und erfreut mein Herz! Generell habe ich auf diesem Camino sehr gemerkt, dass ich vom Gefühl her immer richtig lag: Herbergen oder Dörfer in denen ich mich sofort wohlgefühlt habe, sind Orte wo ich später bemerkt habe, dass dort Leute wohnen, die sich gut um ihre Tiere kümmern. Andersherum gab es leider auch genügend Beispiele. Es war für mich sehr interessant und lehrreich dies zu merken. Als ob man das Leid und die Missachtung von Leben spürt. Als wenn zufriedene Tiere und Menschen, die Leben achten eine andere, eine friedliche Stimmung an Orten kreieren.
So, nun muss ich zum Ende kommen. Denn neben Abschieden gibt es auch Wiedersehen: gleich werde ich einen anderen Mitpilger wiedertreffen.

Sonnige Grüße ins kalte Deutschland!
Nina

Noch ein kleiner Nachtrag: nachdem ich heute so einen tollen Sonnentag erlebt habe und einen wunderbaren Sonnenuntergang, möchte ich euch diese Eindrücke nicht vorenthalten. Zu dritt saßen wir dort und beobachteten das Untergehen der Sonne: Sven, ich und eine Möwe, mit der ich natürlich mein Bocadillo geteilt habe. Später kam noch eine kleine pilgererfahrene Maus hinzu, die sich an den Krümeln erfreute. Ein richtig schöner Abend hier am Ende der Welt!

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Santiago Santiago


Heute sind wir nach einer Tagesetappe von 40 km ziemlich durchnässt aber sehr zufrieden in Santiago angekommen! Die ersten 20 km haben wir noch trockenen Hauptes hinter uns gelassen, aber nach dem Mittagslunch ging es nass weiter. Der Poncho hat mich bei starkem Wind manchmal wie ein Segelboot fühlen lassen, was bei Sturm sich wie eine Nussschale fühlt. Und dieses Gefühl von Seen in den Schuhen: einfach unbeschreiblich! Trotz allem hatten wir viel Spass und waren sehr glücklich, irgendwann dann doch die Kathedrale zu erblicken!
Nach einer wunderbaren Dusche im eigenen Hotelzimmer (diesen Luxus habe ich mir hier mal gegönnt und genieße es in vollen Zügen!) gings dann zur Kathedrale und zum Pilgerbüro, wo wir ganz schnell unsere Compostela in den Händen hatten. Nach dieser ganzen Zeit ist es für mich schon etwas unwirklich, dass ich diejenige gewesen sein soll, die diese Strecke von ca.870 km gelaufen ist… Ok, beim Anblick meiner Füße wird mir dies deutlich. Denn neben einer Sehnenentzündung rechts, sind meine Füße wirklich Quadratlatschen geworden. Wer genau wissen will, was das ist muss einfach mal diesen Weg laufen;).
Zurück zur Compostela: wir waren sehr froh und sind zum gebürtigen Abschluss des heutigen Tages noch sehr lecker Essen gewesen und haben Weine der verschiedenen Regionen gekostet, durch die wir gelaufen sind, wie z.B. La Rioja. Es war ein wunderbarer Abend und morgen werden wir noch weitere Mitpilger treffen und gemeinsam eine Messe in der Kathedrale besuchen. Es ist schön, die verschiedenen Leute wiederzusehen. Zwei Italiener, weit über 70 Jahre zum Beispiel haben wir auf unserer Reise immer mal wieder getroffen. Langsam, aber beharrlich und mit wahnsinnig viel Freude an der Pilgerreise und dem Kontakt mit anderen Pilgern, werden auch sie morgen Santiago erreichen. Sie sind für mich ein Sinnbild dafür, dass man mit vielen kleinen Schritten wirklich etwas erreichen kann! Und dies ist ja auch genau der Gedanke meines Spendenprojektes, weswegen ich mich vor mehr als einem Monat, dem 17.9. in Somport auf den Weg gemacht habe und nun nach ca. 870km Santiago, mein „Ziel“ erreicht habe. Doch neben der persönlichen Erfahrung, dass der Weg das Ziel ist, hoffe ich natürlich weiterhin, dass sich viele Menschen finden, die mein Spendenprojekt (mehr dazu unter „Nina pilgert“) und mich unterstützenswert finden. Nun bin ich den Weg wirklich gelaufen und es würde mich sehr freuen, wenn dies nun am Ende doch vielleicht noch den einen oder anderen überzeugen kann.
Eure Nina

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Der Weg ist das Ziel


Heute haben wir den 100 km Stein passiert – nun ist Santiago also wirklich nicht mehr weit. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Gerade noch war Halbzeit und nun schon liegt Santiago zum greifen nahe. Interessanterweise ist mir in den letzten Tagen jedoch bewusst geworden, wie sehr „das Ziel“ an Bedeutung verloren hat. Zu Beginn war Santiago für mich ein wichtiger Zielpunkt. In unsere heutigen Zeit sind wir es gewöhnt, auf ein Ziel hin zu arbeiten: „Wenn ich dieses oder jenes erreicht habe, dann…“. Und das Risiko besteht, dass man dabei das Leben verpasst. Ich habe so viel Freude an dem Weg hier, dass es mich nun traurig macht, dass dies nun bald vorbei sein soll. Das tägliche Laufen, was mittlerweile eine schöne Routine geworden ist, der Austausch mit den anderen Menschen.
Mittlerweile habe ich gelernt, dass es weniger darum geht, „das Ziel“ zu erreichen, sondern viel mehr darum,sich überhaupt auf den Weg zu machen und offen zu sein für die Dinge,die passieren. Das auf dem Weg sein, das präsent sein im Moment ist wichtig: der Morgennebel, das Rascheln der Blätter unter den Füßen, das Rotkehlchen auf dem Weg, das Plätschern des Baches, die spielenden Kühe auf der Weide, die Katze die sich so sehr über Streicheleinheiten freut, der freundliche Gruß eines alten Bauerns, das Läuten der Kuhglocken, das Storchennest auf dem Kirchturm, der Wind der einem durchs Gesicht streicht, die Sterne am Himmel, das Reden und Lachen mit anderen Menschen…
So viele unbezahlbare Momente habe ich hier erlebt, die mich wirklich gelehrt haben, dass der jetzige Moment wichtig ist, achtsam und bewusst diesen wahr zu nehmen. Der Weg ist für mich zum Ziel geworden und ich bin sehr dankbar dafür, diese Lektion hier gelernt zu haben.

Nina

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Niederrhein Nachrichten online am 15. Oktober 2011


Bergfest auf dem Jakobsweg (zum Original-Artikel)

GELDERLAND/SPANIEN. Noch 320 Kilometer trennen Nina Schmidt von ihrem Ziel in Santiago de Compostela. Damit feiert die 28-jährige Frau aus dem Gelderland, die vor vier Wochen zu ihrer Pilgerreise auf dem spanischen Jakobsweg startete (die NN berichteten), nun Bergfest. Während eines Ruhetages in Leon sprach sie mit den NN über die ersten 450 Kilometer.

„Ich bin erstaunt, dass die Zeit so schnell vergeht“, sagt Nina Schmidt in einer glasklaren Verbindung über das Mobiltelefon. Am Samstag sind genau vier Wochen auf dem Jakobsweg rum. „Und bisher ist es mir sehr gut ergangen“, freut sie sich. Nina Schmidts Start lag in dem Pyrenäen-Ort Puerto de Somport. Hier legte sie die ersten Kilometer als Pilgerin auf dem Aragonischen Weg zurück. „Dort war es recht ruhig, man merkt deutlich, dass auf dem Hauptweg dann viel mehr Leute unterwegs sind“, erzählt Nina Schmidt. Menschen aus der ganzen Welt hat sie bereits getroffen: Spanier, Franzosen, Italiener, Tschechen, Australier, Iren und auch einige Deutsche.
Ihr Weg führte die junge Frau bisher durchs Gebirge, auf die Pyrenäen folgten das Weinanbau-Gebiet Rioja und das recht karge Hochland der Meseta. „Hinter Leon soll es wieder grüner werden“, weiß Nina Schmidt. In der Stadt gönnte sie sich einen ersten Ruhetag. Von den befürchteten Blasen an den Füßen blieb sie bislang weitestgehend verschont, nur die Achilles-Sehne und das Schienbein haben ihr zwischenzeitlich Probleme bereitet. Ansonsten hat sie sich gut im Pilgeralltag eingefunden: früh aufstehen, gegen 8 Uhr weiterlaufen – 20 bis 30 Kilometer pro Tag – , dann bis spätestens zum Nachmittag eine Unterkunft gefunden haben, duschen, essen, Wäsche waschen und um 22 oder 23 Uhr ist dann Nachtruhe. Die fällt in den Pilger­unterkünften recht unterschiedlich aus. „Wenn man mit 80 Leuten in einem Raum schläft, kann man sich auf ein Schnarch-Konzert gefasst machen“, erzählt sie weiter. Doch die Ohrenstöpsel in ihrem Gepäck kamen noch nicht zum Einsatz.
Der Zweck von Ninas Pilgerreise ist, auf Hilfsprojekte der Kindernothilfe und der Tierschutzorganisation Pont a la vida (Brücke zum Leben) aufmerksam zu machen. Sie hatte gehofft, unterwegs Menschen für deren Arbeit zu interessieren und zum Spenden zu bewegen. „Das hat sich als schwierig heraus gestellt. Die Leute hören zwar interessiert zu, aber mehr auch nicht“, zieht sie ein erstes Fazit. Darum hofft die Pilgerin auch auf Unterstützung aus Deutschland. Denn hier können Interessierte ihre Reise im Internetblog www.tierschutzengel2011.wordpress.com mitverfolgen – und für die beiden Projekte spenden. „Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich das hier gemacht habe und dass sich auch schon etwas bewegt hat. Und ein bisschen bin ich ja auch noch unterwegs,“ gibt sie sich optimistisch.
320 Kilometer sind es von Leon noch nach Santiago de Compostela, wo der Jakobsweg offizielll endet. Von dort schlägt Nina Schmidt noch die Verlängerung zum Kap Finisterre und nach Muxía ein. Anfang November möchte sie wieder zu Hause sein. „Schon jetzt war es eine tolle Erfahrung, wie viel man schaffen kann. Auch wenn man oft denkt ‚Jetzt kann ich wirklich keinen Meter mehr weiter gehen‘, setzt man einen Fuß vor den anderen – und erholsam ist es auch“, sagt die Pilgerin.

Nina Meyer

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„Bergfest“


Hallo ihr Lieben,
irgendwie vergeht die Zeit auch hier immer schneller. Ich hätte fast verpasst, dass ich nun schon mehr als die Hälfte des 870 km langen Weges hinter mir gelassen habe. Gestern von Leon aus waren es nur noch 320 km bis Santiago. Wenn alles weiter gut geht würde ich ab Santiago dann gerne noch den camino bis Finisterre bzw Muxia laufen, das wären dann noch mal ca. 120 km.
Der camino macht mir weiterhin viel Freude und ich habe schon viele verschiedene Menschen kennen gelernt. Einige sieht man mal tagsüber auf dem Weg oder abends in den Herbergen. Mit anderen bin ich schon viele Kilometer zusammen gelaufen und mit jedem Kilometer sind wir mehr zusammengewachsen. Es ist schon eine sehr besondere Erfahrung, diesen Weg zu gehen und das schweißt zusammen.
Meine Sehnenentzündung hat sich glücklicherweise gebessert dank meiner „Hielo-Therapie“(regelmäßig mit Eiswürfeln kühlen und Traumeelsalbe). Mit meinen kleinen Alibiblasen kann ich auch gut leben und mittlerweile ist das tägliche laufen und Pilgerdasein wirklich Routine. Die Meseta, von vielen als schrecklich öde und leer verschrien, hat mir sehr gut gefallen und Raum zum nachdenken gegeben.
Ich genieße trotz allen Strapazen die Zeit hier in vollen Zügen und bin froh, mit jedem Schritt etwas für dieses Spendenprojekt bewegen zu können! Ich sehe hier täglich so viel Tierleid und es macht mich froh, mit eurer Unterstützung etwas bewirken zu können!

Eure Nina

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