Santiago Santiago


Heute sind wir nach einer Tagesetappe von 40 km ziemlich durchnässt aber sehr zufrieden in Santiago angekommen! Die ersten 20 km haben wir noch trockenen Hauptes hinter uns gelassen, aber nach dem Mittagslunch ging es nass weiter. Der Poncho hat mich bei starkem Wind manchmal wie ein Segelboot fühlen lassen, was bei Sturm sich wie eine Nussschale fühlt. Und dieses Gefühl von Seen in den Schuhen: einfach unbeschreiblich! Trotz allem hatten wir viel Spass und waren sehr glücklich, irgendwann dann doch die Kathedrale zu erblicken!
Nach einer wunderbaren Dusche im eigenen Hotelzimmer (diesen Luxus habe ich mir hier mal gegönnt und genieße es in vollen Zügen!) gings dann zur Kathedrale und zum Pilgerbüro, wo wir ganz schnell unsere Compostela in den Händen hatten. Nach dieser ganzen Zeit ist es für mich schon etwas unwirklich, dass ich diejenige gewesen sein soll, die diese Strecke von ca.870 km gelaufen ist… Ok, beim Anblick meiner Füße wird mir dies deutlich. Denn neben einer Sehnenentzündung rechts, sind meine Füße wirklich Quadratlatschen geworden. Wer genau wissen will, was das ist muss einfach mal diesen Weg laufen;).
Zurück zur Compostela: wir waren sehr froh und sind zum gebürtigen Abschluss des heutigen Tages noch sehr lecker Essen gewesen und haben Weine der verschiedenen Regionen gekostet, durch die wir gelaufen sind, wie z.B. La Rioja. Es war ein wunderbarer Abend und morgen werden wir noch weitere Mitpilger treffen und gemeinsam eine Messe in der Kathedrale besuchen. Es ist schön, die verschiedenen Leute wiederzusehen. Zwei Italiener, weit über 70 Jahre zum Beispiel haben wir auf unserer Reise immer mal wieder getroffen. Langsam, aber beharrlich und mit wahnsinnig viel Freude an der Pilgerreise und dem Kontakt mit anderen Pilgern, werden auch sie morgen Santiago erreichen. Sie sind für mich ein Sinnbild dafür, dass man mit vielen kleinen Schritten wirklich etwas erreichen kann! Und dies ist ja auch genau der Gedanke meines Spendenprojektes, weswegen ich mich vor mehr als einem Monat, dem 17.9. in Somport auf den Weg gemacht habe und nun nach ca. 870km Santiago, mein „Ziel“ erreicht habe. Doch neben der persönlichen Erfahrung, dass der Weg das Ziel ist, hoffe ich natürlich weiterhin, dass sich viele Menschen finden, die mein Spendenprojekt (mehr dazu unter „Nina pilgert“) und mich unterstützenswert finden. Nun bin ich den Weg wirklich gelaufen und es würde mich sehr freuen, wenn dies nun am Ende doch vielleicht noch den einen oder anderen überzeugen kann.
Eure Nina

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7 Antworten zu Santiago Santiago

  1. Julia schreibt:

    Liebe Nina!

    Du hast es geschafft! Super! 🙂 Ich bin sehr stolz auf Dich und dass Du so gut durchgehalten hast. Vielen Dank für die vielen schönen Fotos und dass Du Deine Eindrücke mit uns geteilt hast. Ich hoffe, es sind einige Spendengelder zusammengekommen… Ich werde mal anregen, beim nächsten Brunch nochmal für Dich zu sammeln. 🙂 Ich freu mich, wenn wir uns bald wiedersehen! Ganz viele liebe Grüße,

    Julia

  2. Kerstin V Kraasch schreibt:

    Liebe Nina,

    Du hast deinen Zielhafen erreicht!
    Ich finde einfach nicht genügend Worte, die das Maß an Respekt und Freude auszudrücken vermögen, das mich gerade fast platzen lässt. Wie musst du dich da erst fühlen, wo du das vollbracht hast????
    Ich hoffe jetzt von ganzem Herzen, dass ganz viele zum Brunch kommen, denn natürlich sammeln wir wieder für deine Projekte :^))
    Ich kann kaum erwarten, dich wieder umarmen zu können. Hoffentlich zerquetsche ich dich nicht!!!

    Alles Liebe,
    Kerstin

  3. La Marie K schreibt:

    Oh Nina, ich bin wahnsinnig stolz auf dich. Hoffe meine SMS ist angekommen und du weißt nun, dass es mit dem Kinder kriegen noch Zeit hat, haha 🙂
    Deine Karte ist übrigens schon vor einer Weile angekommen, hab mich sehr gerfreut.
    Wann kommst du wieder? Will dich in den Arm nehmen und deine Füße sehen, eieiei ich hoffe nur, dass deine Sehne mittlerweile etwas Erholung bekommt und du gesund und mehr als munter wieder nach Hause fliegen kannst. Genieß noch deine schönen Eindrücke!!!
    :*

  4. Jürgen Schneider schreibt:

    Hallo Nina,

    8 7 0 km in 36 Tagen. Du kannst sooo stolz auf dich sein. Es ist doch Wahnsinn was man oder besser Frau erreichen kann wenn man erstmal auf dem Weg ist. Die Eindrücke die du auf dem Weg aufgenommen hast werden dich noch lange begleiten. Ich freue mich schon darauf wenn wir uns das nächste Mal sehen und du berichtest von deinem Camino. Wenn du magst können wir das gerne bei uns zu Hause, bei einem leckeren Wein und mit vielen Foto´s machen.
    Bon Camino
    Jürgen

  5. Ach ihr Lieben,
    tausend Dank für eure lieben Worte!Freue mich sehr über eure Reaktionen auf meine Berichte. Es ist wirklich toll,dass ich es bis Santiago geschafft habe.
    @ Kerstin&Julia: Mir fehlen einfach die Worte bei euren lieben Antworten,tausend Dank.Und das ihr wieder für meine Projekte sammeln wollt freut mich wirklich so sehr,einfach toll! Bin für eure tolle Unterstützung wirklich sehr dankbar! Wünsche euch viel Spass beim Brunch und ganz bald sehen wir uns ja auch schon wieder,darauf freue ich mich schon sehr!
    @ Jürgen: die Einladung für einen schönen Fotoabend nehme ich sehr gerne an, es gibt wirklich viel zu erzählen und es ist auch spannend,wie du Dinge erlebt hast! Dein Poncho ist momentan leider im Dauereinsatz,da sich Galicien von seiner typischen Seite zeigt: heftiger Dauerregen und viel Wind. Aber jetzt sind wir in Cee,haben uns ein Hotelzimmer gegönnt um nach mehreren Regenstunden alle Sachen mal in Ruhe zu trocknen und werden gleich mal Lunch essen gehen.
    Vielen Dank für die Einladung!
    @ Marie: Sms ist angekommen…schade,war mir da so sicher;). Werden uns ja bald wiedersehen,darauf freue ich mich schon! Füße und Sehne sind ganz ok,pflege ja auch alles immer brav. Drück dich!

    Viele Grüße aus dem momentan verregneten Galicien!
    Nina

  6. Johanna Fischer-Gödde schreibt:

    Liebe Nina,

    herzlichen Glückwunsch zu dieser Wahnsinnsleistung!!!! Der Hammer, dass du das geschafft hast. Mir kommt es auch vor wie gestern, dass wir uns darüber unterhalten haben. Da merkt man mal, wie einen der Alltag im Griff hat, dass jemand 800km laufen kann, während man selbst kaum die Zeit findet, das zu verfolgen…
    Bin jedenfalls total stolz auf dich! Und schäme mich, dass ich immer noch nix gespendet habe. Passiert direkt am Anschluss an diesen Kommentar!
    Genieße den Ausklang dieser aufregenden und einzigartigen Reise, ich freue mich darauf, dich hier in Deutschland bald wieder in Empfang nehmen zu können!

    Liebe Grüße aus dem kalten Münster

    Johanna

  7. Liebe Johanna,
    na wenn du schön brav spendest,ist alle vergeben und verziehen;). Nein,mal im Ernst: es ist ja genau das Dilemma,dass der Alltag einen oft so gefangen nimmt,dass man kaum Zeit findet aus dem Hamsterrad mal auszusteigen und Luft zu holen.
    Bin selber erstaunt,wie schnell dann hier auch die Zeit vergangen ist. Die Pilgerroutine hat mich etwas vergessen lassen,dass Santiago immer näher rückte und dann war ich richtig überrascht,dass Santiago plötzlich nur noch eine Tagesetappe entfernt war.
    Genieße hier nun noch die nächsten Tage am Meer und lasse diese Reise ganz in Ruhe ausklingen.
    Freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen!
    Drück dich,
    Nina

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